Wissen der Organisation – Einführung

Die ISO 9001:2015 stellt viele Unternehmen vor die Herausforderung, wie mit dem neu geschaffenen Punkt „Wissen der Organisation“ umzugehen ist. Kommen Sie mit uns auf eine kleine Tour durch die Normenwelt und sehen Sie, wie…

Mit der Neufassung der ISO 9001:2015 wird erstmalig die Bedeutung des Wissens für das Qualitätsmanagement hervorgehoben. Aber ist das nicht ein wenig merkwürdig? War nicht schon immer das Betreiben eines Qualitätsmanagement-Systems in seinem Kern auch ein Programm zu Wissensmanagement? Denn was ist es Anderes, wenn man Ziele, Prozesse und Erfahrungen im Umgang mit Produkten, Materialien und Kunden beschreibt als die Dokumentation von Wissen? Aber offensichtlich sahen die Experten im Normenausschuss, dass viele Anwender die Norm nicht mehr als Hilfestellung begreifen, sondern als formale Anleitung: Alles, was in der Norm beschrieben ist, muss unternommen werden. Und im Umkehrschluss: Alles andere kann man unterlassen. Vielleicht ist es nachvollziehbar, dass die Perspektive „Wissensmanagement im Qualitätswesen“ eine Verstärkung erforderte, zumindest aus Sicht der Normierungsexperten.

Ab dem 14.09.2018 ist die Re-Zertifizierung nur noch nach der aktuellen Fassung der ISO 9001 in der Revision aus dem Jahr 2015 möglich.  Daher stellt sich die für viele Unternehmen die Frage, wie mit den neuen Anforderungen zum Wissen der Organisation umzugehen ist. Die Norm führt vier Punkte in diesem Zusammenhang auf:

  1. Wissen bestimmen
  2. Wissen aufrechterhalten
  3. Wissens vermitteln
  4. Wissen erlangen

In dieser Serie beleuchten wir diese Punkte etwas genauer. Lesen Sie, wie Sie die Anforderungen praxisorientiert umsetzen können, ohne dabei ein weiteres bürokratisches Monster zu erschaffen! Los geht’s!

 

Quelle der Normenzitate: DIN ISO 9001:2015-11, Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen; 7.1.6 „Wissen der Organisation“